Das Lollapalooza Musik-Festival, Unheilig und Kiss
Ein Festival der besonderen Art: Sommer, Sonne, Lollapalooza
Welch ein interessanter Stilmix: Elektro-House und Indierock, Schmusepop, Hip-Hop und Reggae. Neben Zirkusartisten, Einhörnern, Seifenblasen und Karussell spielten die Kings of Leon, Paul Kalkbrenner, Philipp Poisel und sogar die großartigen Jungs von Radiohead.
Ja, wo gibt es denn sowas? Natürlich beim kunterbunten Lollapalooza-Festival. Zehntausende Musikbegeisterte feierten nun zum 2. Mal bei diesem europäischen Ableger des US-Festivals, welches diesmal wieder Station in unserer Hauptstadt Berlin machte.
Akute Sonnenbrandgefahr, die Glitzerschminke verläuft. Man schwitzt bei satten 30 Grad im Schatten (sogar in Hotpants) und darf sich mit reichlich kühlen Getränken eindecken. Natürlich ist das viel besser, als bei Rock am Ring oder dem Hurricane, die zuvor bei Regen und Gewitter abgesoffen waren, im Schlamm zu versinken. Schon jetzt ist klar, auch 2017 ist der Treptower Park wieder ein starker Kandidat für die nächste Runde.
Jetzt aber wirklich: Unheilig räumen die Bühne
Viele der Fans wollten es noch immer nicht wahr haben, denn es zog sich ellenlang hin. Doch jetzt ist es nach 17 Jahren definitiv vorbei! Unheilig verlassen nun endgültig die Bühne. Die Formation, die man fast ausschließlich mit dem Grafen, dem Sänger der Aachener Gothic-Rock-Band in Verbindung brachte, wurde bereits 1999 gegründet.
Zuletzt bestanden sie aus 4 Mitgliedern. Dem Grafen, mit seiner markanten Stimme. Henning Verlage, der sich für das Programming und dem Keyboard verantwortlich fühlte. An der Gitarre fand man Christoph Termühlen. Und last but not least, das Schlagzeug, welches seit 2010 Martin Potthoff verschrieben war.
Mit einem furiosen Auftritt unter 30 000 zahlenden Gästen, ging es im Rheinenergie-Stadion in die Zielgerade. Das Lied „Der Vorhang fällt“ markierte den Schlusspunkt unter diesem bombastischen Auftritt und einer fast einzigartig steilen Karriere.
Willkommen im „Psycho Circus“: Kiss rocken Las Vegas
Es ist noch keine grell geschminkte Rockband vom Himmel gefallen. Schließlich fangen alle mal klein an. Das gilt sicherlich auch für die Mannen von Kiss. Unspektakulär, ohne Firlefanz und fast schon gewöhnlich, fühlten sich einst ihre ersten Konzerte an.
Man schrieb das Jahr 1973 als alles begann. Am 30. Januar spielten sie erstmalig in Queens, New York. Trotz der damals noch bescheidenen Darbietung kam ihre Musik scheinbar bei den Leuten an. Immerhin konnte man pro Gig schon 100 bis 150 regelmäßige Fans akquirieren.
Schnell wurde alles anders. Kiss mutierte in den Folgejahren mit ihren typisch geschminkten Gesichtern und den harten Gitarrenriffs zu einer Mega-Band. Der Erfolg zieht sich bis heute fort. Ein absoluter Höhepunkt zur Jubiläumstour wurde 2014 in der Spielerstadt Las Vegas gesetzt. Das Resultat ihrer Bühnen-Show wurde nun auf dem CD/DVD-Package „Kiss Rocks Vegas“ verewigt.